Werbung

Vertraulich unvertraut

Verleger trifft Trump

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein als vertraulich deklariertes Treffen hat zu einem öffentlichen Schlagabtausch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Verleger der »New York Times« geführt. Trump berichtete am Sonntag in einem Tweet von der Unterredung im Weißen Haus und bezeichnete die Medien erneut als »Feinde des Volkes«. Zeitungsverleger A. G. Sulzberger erklärte daraufhin, er habe Trump in dem Gespräch direkt für dessen verbale Ausfälle kritisiert. Trump legte dann mit einer neuen Tirade nach.

Nach Sulzbergers Darstellung verlief die Unterredung konfrontativ. »Ich habe dem Präsidenten direkt gesagt, dass ich seine Sprache nicht nur als spalterisch empfinde, sondern auch mehr und mehr als gefährlich«, erklärte Sulzberger in einer Stellungnahme auf der Internetseite seiner Zeitung. »Ich habe ihn gewarnt, dass diese hetzerische Sprache zu einem Anstieg der Drohungen gegen Journalisten beiträgt und zu Gewalt führen wird.«

Er halte Trumps pauschale Attacken auf die Medien für »gefährlich und schädlich für unser Land« und habe ihn inständig gebeten, sein Verhalten zu überdenken, schrieb Sulzberger. Er habe Trump gewarnt, dass dies »Menschenleben aufs Spiel setzt«.

Nach Sulzbergers Angaben fand das Treffen am 20. Juli auf Initiative des Weißen Hauses statt. Solche Treffen zum gegenseitigen Kennenlernen sind nicht unüblich. Sulzberger nahm Trumps Einladung nach eigenen Angaben nur an, um ihn davor zu warnen, durch ständige Angriffe auf die Medien eine gefährliche Situation heraufzubeschwören. Eigentlich sei Vertraulichkeit über den Inhalt vereinbart worden, erklärte Sulzberger. AFP/nd

- Anzeige -

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.