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Gemeinsam gegen China
Simon Poelchau über Trumps Drohungen gegen Peking, die Sonderzölle von zehn auf 25 Prozent zu erhöhen
Nur eine Woche ist es her, da kuschelten EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus, riefen in die Welt hinaus, sie hätten einen Deal gemacht, den Handelsstreit beigelegt. Seitdem ist einiges passiert: Die Bundesregierung stoppte Versuche chinesischer Investoren, sich bei deutschen Firmen einzukaufen. Und jetzt tritt auch noch Trump Richtung Peking nach und droht, die US-Zölle für chinesische Produkte von zehn auf 25 Prozent zu erhöhen.
Es mutet so an, als ob sich Trump und Juncker nicht nur auf neue Gespräche über ein neues Freihandelsabkommen verständigten, sondern auch auf einen gemeinsamen Feind. Vermutlich war das auch im Sinne der Bundesregierung, die zuvor zwar etwas mit der chinesischen Regierung auf Tuchfühlung ging, nun aber Peking wieder vor die Tür setzte. Dafür brauchen sich die deutschen Autobauer nicht mehr um US-Zölle sorgen.
Die Frage ist nur, wie lange der Deal mit Washington hält und man sich gemeinsam auf Peking einschießen kann. Trump ist unberechenbar. Und auch die hiesige Zivilgesellschaft wird nicht erfreut sein, wenn Verhandlungen über ein neues Freihandelsabkommen tatsächlich starten sollten.
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