Werbung
- Anzeige -

Der Spalter

Eva Roth über die Kritik von FDP-Chef Christian Lindner an MeTwo

  • Eva Roth
  • Lesedauer: 2 Min.

Der FDP-Chef Lindner ist angeblich für eine offene und tolerante Gesellschaft. Tatsächlich trägt er jedoch dazu bei, Vorbehalte gegen Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund zu schüren.

Zur metwo-Debatte, in der Menschen über Alltagsrassismus berichten, sagte er: Es gebe hierzulande seit langem Alltagsdiskriminierung, was tatsächlich nicht zu leugnen ist. Gleichzeitig befand Lindner: »In der türkeistämmigen Gemeinschaft gibt es eine Geringschätzung freiheitlicher Werte.«

Mit solchen Pauschalurteilen fördert man Ressentiments. Selbstverständlich gibt es Menschen, deren Familie aus der Türkei nach Deutschland gekommen ist, die autoritäre politische Einstellungen haben, andere haben hingegen liberale, sozialistische, sozialdemokratische oder konservative.

Das ist unter Bundesbürgern insgesamt genauso: »Was Deutschland jetzt braucht, ist eine einzige starke Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert.« Diesem Satz habe in der Leipziger »Mitte-Umfrage« im Jahr 2016 fast 22 Prozent der Befragten zugestimmt.

Lesen Sie auch: Viele Deutsche haben offenbar nie gelernt, wie man souverän mit Zuwanderung umgeht, meint Roberto De Lapuente

Alle hatten übrigens die deutsche Staatsangehörigkeit. Eine Geringschätzung freiheitlicher Werte ist also keine Spezialität der »türkeistämmigen Gemeinschaft«. Das weiß Lindner. Aber er schwimmt lieber mit im nationalistischen Trend.

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.