Die LINKE wäre aufgeschmissen

Andreas Fritsche meint, Ministerin Golze ist derzeit nicht zu ersetzen

Auf den schmalen Schultern von Gesundheitsministerin Diana Golze (LINKE) lastet in diesen Wochen eine riesige Verantwortung. Die zierliche Frau, die noch immer mit den Folgen eines schweren Unfalls im Sommerurlaub 2017 zu kämpfen hat, muss in diesen heißen Tagen die Begleitumstände eines Pharmaskandals aufklären. Das ist bereits anstrengend genug.

Doch es geht um viel mehr als das. Entsteht der Eindruck, Diana Golze sei der Aufgabe nicht gewachsen, könnte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) der Gesundheitsministerin Ende August den Rücktritt nahelegen oder sie entlassen. Das wäre ein schwerer Schlag für die LINKE. Immerhin ist Golze Landesvorsitzende und soll bei der Landtagswahl 2019 als Spitzenkandidatin ihrer Partei antreten. Golze hat sich selbst viel aufgeladen, zum Teil auch aufladen lassen. Es gab zuletzt kaum noch überzeugende Alternativen. Die wenigen politischen Talente, die sich zeigten, suchten und fanden andere Betätigungsfelder. Deshalb dürfte es schwer werden, kurzfristig geeigneten Ersatz für Golze zu finden.

Mit Notlösungen lässt sich die Landtagswahl nicht gewinnen. Es drohen dann nach der Wahlniederlage von 2014 weitere Stimmenverluste. Dabei wären doch Zugewinne nötig, um eine rot-rot-grüne Koalition zu ermöglichen. Ohne Zugewinne droht am Wahlabend die peinliche Situation, dass eine Regierung an der AfD vorbei nur noch durch ein Bündnis aus SPD, CDU und LINKE verhindert werden kann.

Die LINKE muss hoffen, dass Diana Golze Gesundheitsministerin bleibt. Doch es gibt noch schlimmere Sorgen: Die Krebspatienten müssen bangen, ob ihre Medikamente wirksam waren.

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