»America first« auch im All

Olaf Standke über Trumps Pläne zur Aufrüstung im Weltraum

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 2 Min.

Als die NASA vor ein paar Tagen verkündete, künftig wieder aus eigener Kraft Astronauten ins All zu bringen, kriegte sich Donald Trump fast nicht mehr ein. »Aufregende Dinge geschehen. Space Force!«, twitterte der US-Präsident. Nur dass »Space Force« nichts mit ziviler Raumfahrt zu tun hat, sondern nun auch offiziell zur sechsten Teilstreitkraft in den Vereinigten Staaten werden soll. »Amerika zuerst« bedeutet für diesen Präsidenten, dass man auch für anhaltende Dominanz auf dem »nächsten Schlachtfeld gerüstet« sein muss.

All-Macht-Fantasien hatten schon andere im Weißen Haus. Die von Sternenkrieger Reagan wurden vor 25 Jahren zu Grabe getragen, nachdem etwa 200 Milliarden Dollar für irrwitzige Projekte verpulvert waren. Da nehmen sich die acht Milliarden, die der Kongress erst einmal locker machen soll, geradezu bescheiden aus. Aber dort gibt es eben nicht nur Freunde der Träume Trumps. Zumal der auch auf Höhenflüge beim Wahlkampf hofft, sollen doch seine Anhänger über die Abstimmung für ein Logo der künftigen Weltraumtruppe gleich noch zu Spenden für die eigene Kriegskasse animiert werden. Allerdings gibt es da eine weitere Hürde: Die USA haben den Weltraumvertrag unterzeichnet, der Stützpunkte und Waffentests etwa auf dem Mond ebenso verbietet wie die Stationierung von Massenvernichtungswaffen im Orbit. Aber das wäre ja nicht das erste völkerrechtlich verbindliche Abkommen, das Trump makuliert.

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