- Politik
- Seenotrettung im Mittelmeer
»Aquarius« kann in Malta anlegen
Gerettete sollen auf insgesamt fünf Länder verteilt werden / Abkommen unterzeichnet
Valletta. Das seit Tagen auf See ausharrende Rettungsschiff »Aquarius« mit 141 Migranten an Bord darf auf Malta anlegen. Die Migranten würden auf Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Spanien verteilt, teilte die Regierung des Inselstaats am Dienstag mit. Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez erklärte auf Twitter: »Spanien hat mit sechs Ländern ein Abkommen zur Verteilung der Aufnahme der Menschen auf der 'Aquarius' koordiniert.« Sein Land werde 60 der Flüchtlinge aufnehmen.
Das Schiff hatte die Migranten am Freitag von Booten vor der libyschen Küste gerettet - darunter viele Kinder. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Eritrea und Somalia. Seitdem warteten die Betreiber des Schiffes - die Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen - auf die Zuweisung eines sicheren Hafens.
Die »Aquarius« war am 1. August zurück in die Such- und Rettungszone vor der libyschen Küste gefahren, obwohl die letzte Rettungsmission in einem Debakel endete. Die faschistische Regierung in Italien verwehrte der »Aquarius« damals mit mehr als 629 Migranten an Bord die Einfahrt in einen Hafen. Auch andere Schiffe, die Menschen aus Seenot gerettet hatten, konnten über Tage hinweg nicht anlegen, weil ihnen nicht sofort ein Hafen zugewiesen wurde. Im Juli hatte Rom zwei Schiffe erst anlegen lassen, nachdem unter anderem Deutschland und Frankreich zugesagt hatten, einige Migranten direkt zu übernehmen. Agenturen/nd
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