Türkische Lira gerät weiter unter Druck

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In der Währungskrise wächst der Druck auf die Türkei. Mit Standard & Poor’s (S&P) sowie Moody’s haben zwei große Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit des Landes noch tiefer herabgestuft. S&P setzte das Rating am Freitag von BB- auf B+ zurück. Damit gelten Staatsanleihen der Türkei nun als sehr spekulativ. Später nahm auch Moody’s sein Rating um eine Stufe zurück. Aus Sicht der Agenturen droht dem Land eine anhaltende Wirtschaftskrise. Verwiesen wird auf die extremen Schwankungen der Landeswährung Lira. Die Agenturen brachten ihre Bedenken über die Unabhängigkeit der türkischen Notenbank zum Ausdruck und kritisierten das Vorgehen der Regierung.

Präsident Recep Tayyip Erdogan konterte am Wochenende, die Türkei werde sich weder von US-Sanktionen noch von schlechten Noten einschüchtern lassen: »Einige denken, sie könnten uns drohen mit Strafmaßnahmen, Devisenkursen, Zinsen und Inflation. Wir kennen eure Betrügereien, und wir werden euch die Stirn bieten«, sagte er am Samstag in Ankara.

SPD-Chefin Andrea Nahles hat indes deutsche Hilfen für die Türkei ins Gespräch gebracht. »Es ist in unser aller Interesse, dass die Türkei wirtschaftlich stabil bleibt und die Währungsturbulenzen eingedämmt werden«, sagte Nahles den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Laut Informationen des »Spiegel« soll Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die türkische Regierung gedrängt haben, ein Hilfsprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu akzeptieren. Agenturen/nd

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