Ein verblüffender Zusammenhang

Christopher Wimmer über Social Media-Nutzung und Angriffe auf Geflüchtete

  • Christopher Wimmer
  • Lesedauer: 1 Min.

Wie schnell Hass im Internet zu konkreten Taten führen kann, haben Karsten Müller und Carlo Schwarz von der Universität Warwick in einer aktuellen Studie aufgezeigt. Dort kamen sie zum Ergebnis, dass in Städten, in denen Facebook überdurchschnittlich stark genutzt wird, mehr Angriffe auf Geflüchtete stattfinden. Empirisch wird hier unterlegt, was bereits oft angenommen wurde: Social Media verändert nicht nur unsere Wahrnehmung von Öffentlichkeit, sondern zeigt auch reale Folgen.

Facebook spiegelt uns vor, ständig mit allen verbunden zu sein - als Teil einer globalisierten Welt. Jedoch sind die Informationen, denen wir dort tagtäglich begegnen, personalisiert und ganz und gar auf unser Verhalten zugeschnitten. Die Konsequenz sind die häufig debattierten Filterblasen und Teilöffentlichkeiten, die nur mehr dazu dienen, die Gruppen in ihrer jeweiligen Meinung zu bestätigen. Abweichende Sichtweisen finden dort keinen Platz. Die heutige Gesellschaft teilt sich in immer mehr isolierte Untergruppen auf, zwischen denen es keinen Meinungsaustausch mehr gibt. Dies schlägt nun von der Online- auf die Offlinewelt über. Die Diskussion als zentraler Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft wird zurückgedrängt - Radikalisierung wird erleichtert. Eine Entwicklung, die für die Demokratie zerstörerische Folgen haben kann.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal