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Über eine Million Kinder benötigen bei Schulbedarf staatliche Hilfe
LINKEN-Politikerin Zimmermann fordert Anhebung des Pauschalbetrags von derzeit 100 Euro
Berlin. Mehr als eine Million Kinder ist einem Zeitungsbericht zufolge beim Schulbedarf auf staatliche Unterstützung angewiesen. Zuletzt erhielten genau 1 006.163 Schüler diese Leistung nach dem Bildungs- und Teilhabepaket. Das waren gut 5000 Kinder mehr als ein Jahr zuvor, wie die »Passauer Neue Presse« (Montag) berichtet. Die Zeitung bezieht sich dabei auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.
Die Leistung für den Schulbedarf beträgt für Kinder aus Hartz-IV-Haushalten pauschal 100 Euro jährlich. 70 Euro werden mit dem Schuljahresstart ausgezahlt, so auch zum Beginn des Schuljahres 2018/2019, weitere 30 Euro zum Beginn des zweiten Halbjahrs, also jeweils im Februar. Die Schülerzahlen in dem Bericht stammen von Februar 2018, die Zahlen für August liegen nach Angaben der Zeitung noch nicht vor.
Bei der Zahl der Leistungsempfänger steht Nordrhein-Westfalen demnach mit 300.000 Schulkindern an der Spitze. In Niedersachsen waren es 117.000, in Berlin 98.000, in Baden-Württemberg 89.000 und in Bayern 80.000 Schülerinnen und Schüler.
»Insgesamt hundert Euro für den Schulbedarf pro Jahr reichen nicht aus, um die anfallenden Kosten zu decken«, kritisierte die Linkenpolitikerin Zimmermann in der »PNP«. Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, forderte, den vor zehn Jahren festgelegten Pauschalbetrag anzuheben. Von gleichen Chancen für Kinder aus ärmeren Familien könne nach derzeitiger Rechtslage »keine Rede sein«. Agenturen/nd
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