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Heimtückische Waffe und Politik
Olaf Standke über die Konvention gegen Streumunition
Seit Inkrafttreten der Konvention gegen Streumunition 2010 haben 35 Vertragsstaaten ihre Bestände vernichtet. Weltweit verloren 2017 zwar noch immer mindestens 289 Menschen durch diese besonders für Zivilisten so heimtückische Waffe ihr Leben. Doch waren das deutlich weniger als jene 971 im Jahr zuvor. Zehn Jahre nach der Verabschiedung der Konvention kann die seit Montag tagende Vertragsstaatenkonferenz also durchaus mit positiven Fakten aufwarten.
Aber auch hier gilt: Jedes Opfer ist eines zu viel und inakzeptabel. Zumal die Dunkelziffer höher liegen dürfte. Eine wirklich universelle Ächtung der Waffen würde also viele Menschenleben retten. Doch davon sind Völkerrecht und Politik trotz aller Fortschritte, die nicht zuletzt einer engagierten Zivilgesellschaft zu verdanken sind, noch immer weit entfernt. 103 Staaten traten dem Abkommen bislang bei, 17 haben es zumindest signiert. Nur fehlt weiter die Unterschrift Dutzender Staaten, allen voran jene Russlands und der USA. Aber auch Kriegsparteien wie Jemen, Saudi-Arabien oder Syrien gehören dazu. Und den Blutzoll zahlen in den allermeisten Fällen unschuldige Zivilisten. Zwei Drittel der Opfer von Blindgängern, die oft noch Jahre nach gewaltsamen Konflikten ganze Landstriche verseuchen, sind Kinder.
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