Asphalt lässt Autos rasen
MEINE SICHT
Viele Straßen führen von Neukölln nach Kreuzberg, aber nur drei Brücken. Wer mit dem Rad unterwegs ist und sich nicht schon morgens mehrfach fast überfahren lassen will, meidet den Kottbusser Damm. Da waren’s nur noch zwei Brücken. Um neben der Pannierstraße auch den Weg über die Friedelstraße und die Hobrechtbrücke fahrradfreundlicher zu gestalten, wird dort jetzt asphaltiert.
Schön.
Aber etwas fehlt in der Ankündigung des Bezirksamts Neukölln: Die Information, wie sichergestellt werden soll, dass die Straße dadurch nicht auch autofreundlicher wird. Beispiele für neu asphaltierte Straßen, die dann zu Raser-, aber auch einfach zu angenehmer zu befahrenen Strecken für Kraftfahrzeuge werden, gibt es zu Genüge. Wenn auch in der Friedelstraße keine Bremsschwellen auf der Straße angebracht werden, dann führt die neue Infrastruktur nicht nur zur Verbesserung des Radverkehrs, sondern trägt zur Belästigung von Anwohnern und Fußgängern bei.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.