Insolvenz

Stroemfeld-Verlag

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Der Verlag ist zuerst mit klassenkämpferischen Schriften und dann mit Klassiker-Editionen bekannt geworden. Jetzt hat Stroemfeld nach fast 50 Jahren Insolvenz angemeldet. Dies bestätigte der Verlagsgründer, der ehemalige Studentenführer Karl-Dietrich (»KD«) Wolff, am Montag in Frankfurt.

Den Antrag habe er vergangene Woche gestellt, sagte der 75-Jährige. Für die finanziellen Probleme machte er unter anderem die großen öffentlichen Bibliotheken verantwortlich, die als Abnehmer seiner Bücher weggebrochen seien.

Wolff, der einst Chef des Sozialistischen Studentenbundes (SDS) war, hat den Verlag 1970 gegründet. Begonnen hat er mit Titeln wie »Erziehung und Klassenkampf«. Zum großen Bestseller und Kultbuch wurde Ende der 1970er Jahre Klaus Theweleits »Männerphantasien« über männliche Wünsche.

1975 war bereits der erste Band der Hölderlin-Edition erschienen. Mit der auf 25 Bände angelegten und noch nicht vollendeten Kafka-Edition - die Faksimile-Ausgabe sämtlicher Romane mit Handschriften - wurde 1995 angefangen. Es sei bedauerlich, dass die Kafka-Ausgabe nicht öffentlich gefördert wurde, sagte Wolff. Er hofft weiterhin, private Unterstützer zu finden, um den Fortbetrieb des Verlags zu ermöglichen. Nicht betroffen von der Insolvenz ist der Schweizer Ableger des Verlags in Basel. dpa/nd

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