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Kolonialbeute
Für die Rückgabe unrechtmäßig in Museen gelangter Stücke aus ehemaligen Kolonien braucht es nach Ansicht des Dresdner Provenienzexperten Gilbert Lupfer eine rechtliche Grundlage. »Es geht um Aufklärung«, sagte der Leiter der Forschungsabteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Da das Thema ganz Deutschland, aber auch andere Staaten betrifft, plädiert er für eine internationale Vereinbarung analog der »Washingtoner Erklärung«, die zur Herausgabe von Kunstobjekten verpflichtet, die von den Nazis beschlagnahmt wurden.
Laut Lupfer betrifft das Thema ehemalige Kolonien auch Frankreich, Großbritannien, Belgien, die Niederlande, Italien, Portugal oder Spanien. »Am besten wäre zumindest eine europäische Lösung.« Unabhängig davon brauche es mehr Transparenz in den Völkerkundemuseen, was die Erwerbungsgeschichte von Objekten betrifft. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg wolle ab 2019 die Untersuchung der Bestände finanziell unterstützen, sagte Lupfer. Auch online müsse klar gemacht werden, woher was wie kam. dpa/nd
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