- Kommentare
- Ausbeutung
Bohren in der Tiefe
Felix Jaitner über Pläne zur Ausbeutung der Arktis und der Tiefsee
Zum Kapitalismus gehören nicht nur die Warenproduktion und die Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft. Zur Produktion von Waren braucht es Rohstoffe. Doch seit Jahren gehen viele klassische Lagerstätten zu Neige. Bei ihrer Suche nach neuen Rohstoffvorkommen richten Staaten und multinationale Konzerne ihr Interesse auf immer unwirtlichere Regionen. Öl aus kanadischen Teersanden oder Fracking in den USA haben dazu beigetragen, die Ölförderung immer weiter anzuheben.
Seit einiger Zeit rücken neue Gebiete in den Fokus: die Arktis und die Tiefsee. Im russischen Teil der Barentssee befindet sich eines der weltweit größten Offshore-Felder (Schtokman), das seit dem Jahr 2007 von einem internationalen Konsortium ausgebeutet wird und den EU-Markt mit Gas versorgt. Beim Tiefseebergbau ist man noch nicht ganz so weit, doch Industriestaaten wie Deutschland und Japan zeigen bereits reges Interesse. Sogar der Weltraum wird von Staaten ins Visier genommen. Luxemburg erließ im vergangenen Jahr ein Gesetz über die Erforschung und Nutzung von Weltraum-Ressourcen und folgte damit dem Beispiel der USA und anderer Staaten.
Dringend notwendige Schritte hin zu einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Produktions- und Lebensweise werden dadurch in die Zukunft verbannt.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.