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AfD-Anhänger droht Entzug der Dauerkarte
Vereinspräsident Hess-Grunewald: »Es ist ein Widerspruch, Werder gut zu finden und die AfD zu wählen«
Bremen. Der Streit zwischen dem Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen und AfD-Sympathisanten unter seinen Anhängern geht in die nächste Runde. Wie die »Welt« berichtet, drohte Vereinspräsident Hubertus Hess-Grunewald in einer E-Mail an einen Werder-Fan indirekt mit dem Entzug von dessen Dauerkarte. »Meine Aussage wird offenbar von Ihnen nicht als Aufforderung zum Dialog verstanden«, schrieb Hess-Grunewald. »Darüber hinaus werden wir uns mit Ihrem Wunsch, die Dauerkarte behalten zu wollen, noch intensiv beschäftigen«, heißt in der E-Mail, die der »Welt« vorliegt.
Der Fan habe nach 30-jähriger Klubzugehörigkeit seine Mitgliedschaft abgegeben, weil er mit den AfD-kritischen Aussagen des Werder-Präsidenten nicht einverstanden gewesen sei. Seine Dauerkarte habe der Anhänger jedoch behalten wollen.
Hess-Grunewald hatte in einem Interview gesagt, es sei »ein Widerspruch, Werder gut zu finden und die AfD zu wählen«. Er kündigte an, man werde über weitergehende Konsequenzen für jene Bremen-Fans nachdenken, die aus Protest gegen die politische Haltung des Vereins ausgetreten sind. »Es sei nicht auszuschließen, dass wir in Zukunft Dauerkarten nur noch an Vereinsmitglieder ausgeben«, schrieb Hess-Grunewald.
Zuletzt hatte ein ähnlicher Streit bei Eintracht Frankfurt für Schlagzeilen gesorgt. Präsident Peter Fischer hatte sich Anfang dieses Jahres gegen die AfD gestellt und gesagt, dass für Mitglieder der Rechtspartei kein Platz im Verein sei. »Wer die AfD wählt, kann bei uns kein Mitglied sein.« Deren Weltbild sei mit den Grundsätzen der Eintracht nicht zu vereinbaren. epd/nd
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