Flüchtlinge misshandelt - Prozess gegen Wachleute in Nordrhein-Westfalen

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Siegen. Nach den Misshandlungen von Flüchtlingen in einer Notunterkunft im Siegerland beginnt Mitte November ein Massenprozess gegen 32 der mehr als drei Dutzend Angeklagten, die meisten von ihnen Wachleute. Sie sollen zwischen Dezember 2013 und September 2014 Flüchtlinge gedemütigt oder misshandelt und ihre Übergriffe mit dem Handy dokumentiert haben, wie das Landgericht Siegen mitteilte. Vor gut vier Jahren hatten die Handyfotos und eine Videoaufnahme der Misshandlungen durch private Wachleute in der ehemaligen Kaserne für Empörung gesorgt. Ermittler stießen zudem auf eine Vielzahl weiterer möglicher Übergriffe durch das Sicherheitspersonal des Heimes. Den Angeklagten wird vorgeworfen, Flüchtlinge teilweise mehrere Tage lang in sogenannte Problemzimmer gesperrt zu haben, wenn diese zum Beispiel gegen die Hausordnung verstoßen, geraucht oder Alkohol getrunken hatten. In diesen Räumen seien sie auch genötigt, misshandelt und bestohlen worden. Mit teils brutalen Sanktionen habe die Anzahl der zu meldenden Vorfälle in der Einrichtung möglichst gering gehalten werden sollen, teilte das Landgericht mit. dpa/nd

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