Drama am Ende der Welt

Für Christian Klemm ist die Flüchtlingspolitik in Australien nicht hinnehmbar

Fragt man Erika Mustermann, was ihr zuerst in den Sinn kommt, wenn sie an Australien denkt, dann wird sie vermutlich sagen: die schönsten Tauch- und Surfspots der Erde. Dass die Regierung auf dem Fünften Kontinent eine restriktive Migrationspolitik fährt, von der sich selbst die »Festung Europa« noch etwas abgucken könnte, wissen dagegen nur die wenigsten. Und diese Politik hat Folgen: Seit Jahren hat kein Bootsflüchtling Asyl in Down Under erhalten. Australien, eine Nation aus Einwanderern, macht die Schotten dicht.

Um die Flüchtlingsboote aufzuhalten, geht die australische Marine auf Menschenjagd. Wird sie fündig, wird nicht lange gefackelt: Entweder die Menschen werden zurückgeschickt. Oder sie landen in Lagern auf Nauru oder in Papua Neuguinea, fernab vom australischen Festland. Vor allem für Kinder ist die Situation kaum auszuhalten: Nicht wenige der 100 Minderjährigen aus einem Lager auf Nauru stehen vor dem psychischen Kollaps, wie in einer Petition des australischen Ärzteverbandes zu lesen ist.

Ein Einlenken der Regierung in Canberra ist also höchste Eisenbahn. Falls das ausbleibt, sollten sich Erika Mustermann ernsthaft Gedanken machen, ob sie es tatsächlich mit ihrem Gewissen vereinbaren kann, das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens zu erkunden. Schließlich spielt sich Kilometer weiter ein menschliches Drama ab.

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