Auf das jeweilige Ticket kommt es an

Fragen & Antworten zu den Preiserhöhungen bei der Deutschen Bahn ab 9. Dezember 2018

  • Lesedauer: 3 Min.

Wie fast immer im Dezember dreht die Deutsche Bahn an der Preisschraube. Die Erhöhung entspricht in etwa der des Vorjahres: Die Sparpreise bleiben gleich, ICE- und IC-Fahrten zum vollen Preis (Flexpreis) werden allerdings teurer.

Wie viel mehr müssen Bahnkunden jetzt bezahlen?

Das hängt ganz davon ab, welches Ticket man kauft. Weiterhin gibt es Aktionsangebote als sogenannte Sparpreise ab 23,90 Euro, außerdem die im August eingeführten Fahrscheine zum »Supersparpreis« ab 19,90 Euro. Fahrkarten zum vollen Preis, dem sogenannten Flexpreis, werden dagegen im Schnitt in beiden Klassen um 1,9 Prozent teurer. Die Bahncards 25 und 50, für die es 25 und 50 Prozent Rabatt auf das jeweilige Ticket gibt, kosten so viel wie bisher, ebenso die Platzreservierung (4,50 Euro). Die Bahn rechnet all diese Veränderungen zusammen und kommt auf eine Preiserhöhung im Fernverkehr von durchschnittlich 0,9 Prozent.

Wen treffen die Erhöhungen besonders?

Wer kurzfristig in den Zug steigt, zahlt oft mehr, weil er keinen Sparpreis nutzen kann. Wer sogar ohne Ticket losfährt und beim Zugbegleiter nachlöst, dem brummt die Bahn in Zukunft einen Aufschlag von 19 Euro auf. Bisher waren es 12,50 Euro. Streckenzeitkarten für Vielfahrer werden im Schnitt 2,9 Prozent teurer. Die Bahncard 100, mit der häufig Geschäftsleute pauschal alle Züge ein Jahr lang nutzen dürfen, kostet in der zweiten Klasse nun 4395 Euro (plus 125 Euro), in der ersten Klasse 7439 Euro (plus 214 Euro).

Wer zahlt den vollen Preis?

Nach früheren Angaben der Bahn sind das weniger als 10 Prozent aller Fahrgäste. Die anderen gut 90 Prozent haben entweder eine Bahncard oder kaufen sich ein Ticket im Sonderangebot. Zu den geplanten Sparpreisaktionen 2019 hat sich die Bahn noch nicht geäußert.

Wie viel zahle ich künftig?

Auch hier kommt es darauf an. Für die im Dezember eröffnete Schnellfahrstrecke München -Berlin etwa liegt der Flexpreis in der zweiten Klasse bei 153 Euro statt bisher 150 Euro (plus 2,0 Prozent). Von Frankfurt am Main nach Hamburg sind mit 128 Euro künftig zwei Euro mehr zu zahlen (plus 1,6 Prozent). Die Strecke Köln - München kostet 150 Euro statt bisher 147 Euro (plus 2,0 Prozent). Tickets für den Winterfahrplan können seit gestern, dem 16. Oktober, gekauft werden. Wer seine Reise bis 8. Dezember bucht, fährt noch zu den alten und billigeren Preisen.

Seit einem Jahr bietet die Deutsche Bahn das Ticket zum vollen Preis (Flexpreis) tageweise mal teurer und mal billiger an. Wie geht es damit weiter?

Die Bahn will die Flexpreise weiterhin an bestimmten Tagen anheben oder senken. Hintergrund dieses Vorgehens: Die Züge sollen gleichmäßiger ausgelastet werden, vor allem an Wochenenden und vor Feiertagen. Es sollen nicht zu viele Menschen zur gleichen Zeit reisen, denn dann sind die Züge übervoll.

Der Preisunterschied kann allerdings beträchtlich sein. Als Beispiel nennt die Bahn die ICE-Verbindung von Frankfurt am Main nach Basel in der 2. Klasse am Ostermontag 2019. Die Fahrt kostet ohne Rabatt 55,50 Euro und damit 4,50 Euro (8,8 Prozent) mehr als an einem normalen Werktag. Am Ostersonntag ist das Ticket für 46,50 Euro zu haben, also mit 4,50 Euro Preisabschlag (minus 8,8 Prozent). dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal