Oslo entschuldigt sich bei »Deutschenmädchen«
Oslo. Über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich Norwegen offiziell dafür entschuldigt, wie Frauen behandelt wurden, die sich mit einem deutschen Soldaten eingelassen hatten. »Die norwegischen Behörden haben den Grundprinzipien des Rechtsstaats zuwidergehandelt«, so Ministerpräsidentin Erna Solberg am Mittwoch. Schätzungen zufolge hatten während der deutschen Besatzung von 1940 bis 1945 bis zu 50 000 Norwegerinnen ein Liebesverhältnis zu einem deutschen Soldaten. Rund 12 000 Kinder mit deutsch-norwegischen Eltern wurden registriert. Nach dem Krieg wurden die Frauen als Tyskerjenter (Deutschenmädchen) beschimpft, öffentlich misshandelt, kahl geschoren und interniert. Sie verloren ihre Staatsbürgerschaft und wurden außer Landes geschickt. dpa/nd
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.