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»Feine Sahne Fischfilet« hält an Auftritt in Dessau fest
Kulturstaatsministerin verteidigt Kunstfreiheit / Grütters: Es dürfe »niemals der Eindruck entstehen, dass der Druck der rechtsextremistische Szene ausreicht, ein Konzert zu verhindern«
Dessau-Roßlau. Die Band »Feine Sahne Fischfilet« hält an einem Auftritt in Dessau-Roßlau fest. Die Gruppe teilte mit, dass der Auftritt wie geplant am 6. November stattfinden werde. Die Bauhaus-Stiftung hatte das Konzert wegen befürchteter Auseinandersetzungen mit rechten Gruppierungen abgesagt. »Feine Sahne Fischfilet« wirft der Stiftung vor, auf Druck von AfD, CDU und der lokalen Neonazi-Szene eingeknickt zu sein.
Lesen Sie einen Kommentar zur Konzertabsage von Thomas Blum hier.
Die Absage des Konzertes auf der Bauhausbühne im Rahmen einer ZDF-Konzertreihe hatte für heftige Kritik gesorgt. Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) verteidigte dagegen die Absage. Die Band war bis vor einigen Jahren im Verfassungsschutzbericht von Mecklenburg-Vorpommern als »linksextrem« eingestuft worden. Der Deutsche Kulturrat nannte die Untersagung durch die Bauhaus-Stiftung dagegen einen Skandal. »Angst vor rechten Protesten - das sollte gerade eine Stiftung, die das Erbe des Bauhauses pflegt, wissen, darf nie die Oberhand gewinnen«, twitterte Geschäftsführer Olaf Zimmermann.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) verteidigt in der Debatte um die Absage derweil die Kunstfreiheit. Es dürfe »niemals der Eindruck entstehen, dass der Druck der rechtsextremistische Szene ausreicht, ein Konzert zu verhindern«, erklärte sie. Die in Artikel 5 des Grundgesetzes festgeschriebene Freiheit der Kunst sei eine Lehre aus den Erfahrungen der deutschen Geschichte. Zugleich forderte Grütters die Künstler auf, ihrer Verantwortung »für ein von rechtsstaatlichen Werten geprägtes Miteinander« nachzukommen. Dies sei für die Verteidigung der Kunstfreiheit unverzichtbar, so die CDU-Politikerin. epd/nd
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