• Politik
  • Rechtsradikale Aufmärsche

Mehr Teilnehmer auf Nazi-Demos

Anfrage der Linksfraktion: Schon jetzt eine höhere Zahl als im Gesamtjahr 2017 / Jelpke: Grenzen zu »Wütbürgern« verschwimmt

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Anzahl der Teilnehmer an Neonazi-Aufmärschen in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Von Januar bis Ende September gab es gut 15.200 Teilnehmer ausdrücklich rechtsextremer Demonstrationen, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Freitag unter Berufung auf eine Regierungsantwort auf eine Anfrage der LINKEN im Bundestag. Dies waren demnach bereits etwa 4000 mehr als im gesamten Jahr 2017. Alleine im dritten Quartal von Juli bis September nahmen dem Bericht zufolge 7614 Neonazis an 23 rechtsextremen Protestmärschen teil, im entsprechenden Vorjahreszeitraum seien es nur 3040 Teilnehmer gewesen.

Dem Bericht zufolge rechnet die Bundesregierung in diese Zahlen nicht die Teilnehmer der Pegida-Aufmärsche ein. Auch die Demonstrationen der Gruppe »Pro Chemnitz« im Spätsommer seien nicht einbezogen. An den sieben Protestmärschen in der Stadt, die teilweise mit Ausschreitungen verbunden waren, nahmen dem Bericht zufolge rund 19.700 Menschen teil, von denen der Regierungsantwort zufolge bis zu 30 Prozent aus dem rechtsextremistischen Spektrum kamen.

Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Ulla Jelpke, sagte den Funke-Zeitungen, die rechte Szene erweise sich als mobilisierungsfähiger als je zuvor in den letzten zweieinhalb Jahren. »Viel schlimmer aber noch: die Ereignisse von Chemnitz lassen den Unterschied zwischen Nazis und Wutbürgern zunehmend verschwimmen.« AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal