Zahlen & Fakten

  • Lesedauer: 3 Min.

Jeder Fünfte plant baldigen Jobwechsel

Jeder Fünfte plant in den nächsten sechs Monaten einen Jobwechsel. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag der Personalberatung Avantgarde Experts hervor. Vor allem jüngere und Führungskräfte ziehen einen Berufswechsel in Betracht. Bei den über 60-Jährigen sind es nur acht Prozent. Auf die Frage, was vom Jobwechsel abhalten würde, spielten gute Rahmenbedingungen wie flexible Arbeitszeiten (47 Prozent) und Sozialleistungen (39 Prozent) neben dem Gehalt eine entscheidende Rolle.

Pausenregelung für Schichtarbeiter

Für Schichtarbeit gibt es aufgrund der besonderen Herausforderungen eine gesetzliche Ruhezeitregelungen. »Das Arbeitszeitgesetz sieht eine Pause von mindestens elf Stunden zwischen zwei Einsätzen vor«, sagt Johannes Schipp, Fachanwalt für Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein. Die Regelung beinhaltet auch, dass Arbeit von zu Hause die Ruhezeit unterbricht. Die elfstündige Pause beginnt dann von vorne.

In bestimmten Tätigkeitsfeldern darf die sogenannte Ruhezeit aber unterschritten werden. Maximal eine Stunde (auf zehn Stunden) verkürzt werden kann sie etwa in Krankenhäusern, Verkehrsbetrieben, Rundfunkanstalten, Tierhaltung und Gastwirtschaft. Das muss aber innerhalb von vier Wochen durch Verlängerung einer anderen Ruhezeit ausgeglichen werden. Durch Tarifverträge oder auf Basis von Betriebsvereinbarungen ist sogar eine Verkürzung auf neun Stunden möglich, wenn die Art der Arbeit das erfordert. Zum Beispiel gilt eine Sonderregelung für die Landwirtschaft, da beispielsweise Erntetätigkeiten witterungsabhängig sind.

Homeoffice nicht immer vorteilhaft

Für viele Arbeitnehmer ist Arbeiten im Homeoffice nicht erstrebenswert, weil sich Freizeit und Arbeitszeit miteinander vermengen. Nach einer Untersuchung des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) haben zwei Drittel der mobilen Computerarbeiter das Gefühl, dass ihre Arbeit sie davon abhält, ihrer Familie genügend Zeit zu widmen. Als mobile Computerarbeiter gelten Arbeitnehmer, die mehrmals im Monat oder häufiger außerhalb des Betriebes arbeiten und mindestens 25 Prozent ihrer Arbeitszeit am PC, Laptop oder Smartphone verbringen.

Mobil arbeitende Menschen mit einem hohen Anteil an Heimarbeit müssen häufiger als andere in Kauf nehmen, dass sich private und berufliche Sphäre gegenseitig stören können. Arbeit im Homeoffice entlaste zwar von langen Fahrzeiten zwischen Arbeitsplatz und Wohnung, doch viele präferierten eine klare zeitliche und räumliche Trennung von Beruf und Familie.

Rund die Hälfte empfinde es als schwierig, sich angesichts familiärer Verpflichtungen auf die Arbeit zu konzentrieren oder sieht sich gezwungen, das zeitliche Engagement im Beruf zu verringern. Unternehmen sollten mit ihren Beschäftigten ausloten, wann und unter welchen Voraussetzungen mobiles Arbeiten Sinn macht und dafür klare Regeln schaffen.

Diskriminierungsfreie Stellenanzeigen

Stellenanzeigen deutscher Arbeitgeber sind überwiegend diskriminierungsfrei formuliert, so eine Erhebung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Danach halten sich 98 Prozent der Arbeitgeber an die Vorgabe, die Ausschreibung frei von Vorgaben bei Herkunft, Geschlecht, Alter, Religion, Behinderung oder sexueller Identität zu halten. Für die Studie wurden 5667 Annoncen aus lokalen und regionalen Printmedien und Online-Jobportalen ausgewertet. Hinzu kamen 309 Inserate auf dem viel kritisierten Portal Ebay-Kleinanzeigen.

Bei den Ausschreibungen, die eine Diskriminierung enthielten, wurde in 80 Prozent der Fälle wegen des Geschlechts benachteiligt. Die Anzeigen waren nicht geschlechtsneutral formuliert oder sprachen nur ein Geschlecht an. In 17 Prozent wurde eine Diskriminierung aufgrund des Alters festgestellt, weil nach »jungen« Bewerbern oder für ein »junges Team« gesucht wurde. Eine Benachteiligung aufgrund der ethnischen Herkunft gab es in acht Prozent der Fälle, etwa wenn »Deutsch als Muttersprache« Voraussetzung sei.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das seit 2006 in Kraft ist, soll Diskriminierung etwa aufgrund von Geschlecht, Herkunft oder Alter verhindern. Agenturen/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal