- Wirtschaft und Umwelt
- Sicherheitskräfte an Flughäfen
Kämpferischer Jahresauftakt
Hans-Gerd Öfinger über die Lohnerhöhungen für Sicherheitskräfte an Flughäfen
Das neue Jahr steht schon jetzt im Zeichen heftiger Streikbewegungen. Ob Werttransporte, Verpackungsindustrie oder Luftsicherheit - überall zeigt sich, dass der Druck im Kessel massiv gestiegen ist und arbeitende Menschen streikbereit sind. Der Klassenkampf lebt.
Die früher staatliche Aufgabe der Luftsicherheit wurde ab 1992 unter CDU-Kanzler Helmut Kohl privatisiert. Heute sind die an den Flughäfen eingesetzten Sicherheitsfirmen überwiegend Ableger internationaler Konzerne. Auch von der privatisierten Lufthansa und dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport geht massiver Kostendruck aus. Und so verrichten Männer und Frauen mit anfänglich sieben oder acht Euro Stundenlohn die anstrengende und aufreibende Arbeit rund um die Uhr. So droht vielen die Altersarmut.
Gewerkschaftliche Organisationsarbeit und Streikdruck haben mittlerweile deutliche Lohnerhöhungen gebracht. Aber selbst nach dem jetzigen Abschluss stehen die geforderten und voll berechtigten 20 Euro Stundenlohn noch nicht im Tarifvertrag. Ebenso wenig Betriebsrenten oder Zulagen wie im öffentlichen Dienst. Auch die Angleichung der Ostlöhne an das Westniveau ist noch lückenhaft. Es ist höchste Zeit, die Privatisierung der Luftsicherheit zurückzunehmen, dem Profitstreben die rote Karte zu zeigen und planbare Berufsperspektiven für die Sicherheitskräfte im öffentlichen Dienst herzustellen.
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