Noch nicht am Ziel

Markus Drescher findet in den Ausführung des sächsischen Verfassungsschutzes zu extremistischer Musik eine gute Nachricht

Auf seiner Internetseite konstatiert der sächsische Verfassungsschutz zum Thema »Extremistische Musikszene«: »Obwohl in den Texten oft zur Gewalt gegen den politischen Gegner oder Polizisten aufgerufen und gegen den demokratischen Rechtsstaat agitiert wird, müssen linksextremistische Musikgruppen weniger mit gesellschaftlicher Ausgrenzung rechnen.«

Und auch in einem mdr-Beitrag, der sich hauptsächlich mit den »linksextremen« Bands beschäftigt, wird bedauert, dass diese nicht in gleichem Maße »geächtet und ausgegrenzt« werden wie rechte Bands.

Stärkt unabhängigen linken Journalismus...

Jeden Tag lesen rund 25.000 Menschen unsere Artikel im Internet, schon 2600 Digitalabonennt*innen und über 500 Online-Leser unterstützen uns regelmäßig finanziell. Das ist gut, aber da geht noch mehr! Damit wir weiterhin die Themen recherchieren können, die andere ignorieren und euch interessieren. Hier mitmachen!

So sehr einem die Gleichsetzung von Rechts und Links auch auf die Nerven gehen kann, so lässt sich aus den Ausführungen doch auch eine gute Nachricht extrahieren: Offenbar sieht sich der Verfassungsschutz trotz aller Bemühungen der Geheimdienstler selbst, aber auch der politischen Vertreter des Kurses, alles zu diskreditieren, was als zu links identifiziert wird, noch nicht am Ziel.

Noch ist für einen Teil der Gesellschaft in relevanter Größe links eben nicht gleich rechts, und schon gar nicht beides gleich ablehnenswert. Dass dies noch nicht der Fall ist, ist allerdings keine Garantie dafür, dass es auch so bleibt - zumal in Zeiten, da politische und gesellschaftliche Veränderungen kaum vorauszusagen sind.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.