Willkommen neue Behörde

Martin Kröger über die Abschaffung des Ausländeramtes

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit dem neuen Landesamt für Einwanderung soll Berlin endlich eine echte Willkommensbehörde bekommen. Dass die antiquierte Ausländerbehörde zugleich abgeschafft wird, war ein überfälliger Schritt. Immer wieder stand die Behörde in den vergangenen Jahren im Fokus der Kritik unter anderem von Flüchtlingsorganisationen - nicht nur wegen fragwürdiger Abschiebungen, sondern auch öfter wegen Vorwürfen, wie mit den Menschen umgegangen wird, deren Aufenthaltstitel von der Behörde bearbeitet werden.

Mit der Realität einer Einwanderungsgesellschaft hatte die Ausländerbehörde immer weniger zu tun, wies doch schon allein der Begriff »Ausländer« in der Bezeichnung stets darauf hin, dass die Menschen, die hier leben und arbeiten, eigentlich nicht dazugehören. Doch heute gilt mehr denn je: Berlin braucht Einwanderer, damit die Gesellschaft funktioniert.

Nun wurde die Ausländerbehörde bereits seit Längerem reformiert. Als eine der wenigen Behörden in Berlin beispielsweise hat sie schon lange keine Zettelwirtschaft mehr, sondern alles läuft digital. Auch in der Mitarbeiterkultur hat sich einiges verbessert. Bleibt zu hoffen, dass diese Verbesserungen mit der Aufwertung von einer Abteilung zu einem Landesamt weiter vorangetrieben werden. Skepsis bleibt indes angebracht: Mit der Etablierung des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten waren 2016 auch hohe Erwartungen verknüpft gewesen, die bis heute nicht erfüllt wurden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal