Platz für die Psyche

Markus Drescher über neues Wohnen, Flächenverbrauch und grüne Kräfte

»Oft scheint die Innerheit der Welt umwölkt, verschlossen, / Des Menschen Sinn von Zweifeln voll, verdrossen, / Die prächtige Natur erheitert seine Tage / Und ferne steht des Zweifels dunkle Frage.« Friedrich Hölderlin wusste es schon in einem seiner Gedichte und dänische Forscher lieferten dieser Tage neue wissenschaftliche Erkenntnisse dazu: Mit viel Grün ringsherum geht es den Menschen besser. Um 55 Prozent geringer soll das Risiko sein, psychisch zu erkranken, wenn man umgeben von Wäldern, Wiesen, Gärten oder Parks aufwächst. Eine Forderung der Wissenschaftler: Städte sollen grüner werden. Nur wie? Wird doch jedes Fitzelchen Freifläche für neuen Wohnraum benötigt.

Abhilfe für das Wohnungsplatzproblem verspricht eine andere Studie, die die enormen Potenziale einer städtischen Nachverdichtung durch Aufstockung oder Umnutzung bestehender Gebäude aufzeigt. Dabei dürfen Erhalt und Schaffung von Grün- und Erholungsflächen aber nicht nur »bedacht« werden, wie es bei der Vorstellung der Studie hieß. Und auch an das geforderte Hinterfragen des Prinzips der »aufgelockerten Stadt« sollte mit der gebotenen Vor- und Weitsicht herangegangen werde. Denn so notwendig es ist, für bezahlbares Wohnen zu sorgen, so sehr muss darauf geachtet werden, dass die auf gleichem Raum zahlreicher werdenden Städter dies nicht mit ihrer psychischen Gesundheit bezahlen müssen.

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