Löhne rauf, Mieten runter

Simon Poelchau über den Umstand, dass Mieten schneller steigen als Löhne

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

»Löhne rauf, Mieten runter«, prangt es auf einer Hauswand in Berlin-Kreuzberg. Die Person, die diese Parole sprühte, ist sicherlich der Ansicht, dass der Reichtum hierzulande gerechter verteilt wäre, wenn dies umgesetzt würde und der Großteil der Bevölkerung nach der Mietzahlung mehr Geld zur Verfügung hätte. Doch leider ist derzeit das Gegenteil der Fall.

Zwar legten die Löhne und Gehälter zuletzt im Schnitt um 3,6 Prozent zu, dafür stiegen aber die Mieten um 4,5 Prozent. Während der Großteil der Bevölkerung trotz Lohnplus unterm Strich weniger Geld zur Verfügung hat, profitiert dadurch eine andere, kleine Personengruppe: nämlich jene, die entweder die Eigentümer der Unternehmen sind, die trotz höhere Arbeitskosten dank ihrer Angestellten noch fleißig Gewinne machen, oder denen die Wohnungen gehören, für die immer höhere Mieten abgedrückt werden müssen. Manche Linken nennen diese Personengruppe etwas altmodisch »Kapitalisten«. Damit es wieder gerechter zugeht, darf nicht mehr unendlich viel Miete aus den Wohnungen gepresst werden.

Zum Glück gibt es da die Berliner Kampagne »Deutsche Wohnen und Co enteignen«, die große Wohnungsbestände gänzlich der Profitmaximierung entziehen will. Doch weil nicht nur in der Hauptstadt die Mieten steigen: Schafft zwei, drei, viele »Deutsche Wohnen und Co enteignen«!

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.