Keine Ermittlungen wegen Nazi-Glocken

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfurt. Im Fall der sogenannten Nazi-Glocken ermittelt die Staatsanwaltschaft Erfurt nicht gegen Landesbischöfin Ilse Junkermann oder die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Es bestehe kein Anfangsverdacht für Volksverhetzung oder eine andere verfolgbare Straftat, berichtete MDR Thüringen unter Verweis auf die Staatsanwaltschaft. Ein Privatmann hatte vor einem Monat bei der Behörde eine entsprechende Anzeige gegen Bischöfin und EKM gestellt. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft billige das Läuten von Kirchenglocken mit Nazisymbolik nicht die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft, meldete der MDR. Zudem handele es sich nicht um ein öffentliches Verwenden von Nazi-Symbolen. Gegen die Entscheidung der Erfurter Staatsanwaltschaft sei Beschwerde eingelegt worden. Die Thüringer Generalstaatsanwaltschaft in Jena müsse nun darüber entscheiden. Die EKM kündigte inzwischen an, dass es im April Gespräche im Landeskirchenamt mit den betroffenen Gemeinden geben soll. Eingeladen werde auch der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm. Das Thüringer Finanzministerium stellte Lottomittel für die Herstellung neuer oder die Umarbeitung der historischen Glocken in Aussicht. Die Jüdische Landesgemeinde fordert, die Glocken ganz abzuhängen. epd/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.