Remis mit vielen Siegern
Alexander Ludewig hat der neuen DFB-Elf gern zugeschaut
Skepsis und Unmut waren schnell vergessen. Zurückhaltend verfolgten die Zuschauer die ersten 45 Minuten in Wolfsburg - und entließen die DFB-Elf mit Pfiffen in die Pause. Nach dem Spielende wurde gejubelt. Und das gewiss nicht über das Ergebnis, 1:1 gegen Serbien. Die 26 000 fühlten sich mal wieder gut unterhalten.
Insofern hatte das Remis viele Sieger. Allen voran: Joachim Löw. Neuanfang? Die Frage, warum der Bundestrainer, der vor, während und nach der WM selbst einige Fehler gemacht hatte, ein Teil davon sein sollte, wird sicher noch öfter gestellt werden. So lange, bis auch Ergebnisse, vor allem gegen große Gegner und spätestens bei der EM 2020, für ihn sprechen. Hilfreich ist es aber allemal, dass seine neu formierte Mannschaft gegen Serbiens Fußballer nur eine Halbzeit brauchte, um sich zu finden, und dann den Gegner an die Wand spielte. Insofern zählen auch der überragende Ilkay Gündogan, Leroy Sane, Marco Reus oder Leon Goretzka zu den Siegern.
Löw meint es ernst mit dem Neuanfang. Niemand hat ihn gedrängt, Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller auszusortieren. Und sicherlich spielt bei der nun positiven Bewertung auch das Ausmaß vorangegangener Enttäuschungen eine Rolle. Aber ohne das Spiel überzubewerten: So entschlossen, mutig, druckvoll, schnell und zielstrebig hat man lange keine deutsche Nationalelf mehr spielen sehen.
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