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  • "Nationalsozialistische Offensive"

Tatverdächtiger nach Serie neonazistischer Drohschreiben ermittelt

Polizei führte Razzia in Schleswig-Holstein durch / Inzwischen sind mehr als 200 Schreiben aufgetaucht

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Nach einer bundesweiten Serie von Drohbriefen mit neonazistischen Inhalten hat die Polizei einen Verdächtigen aus Schleswig-Holstein ermittelt. Der Mann stehe unter dem Verdacht, Verfasser zahlreicher Mails unter anderem mit Bombendrohungen an Gerichte und andere Einrichtungen zu sein, teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft in Berlin am Freitag mit. Zur Identität des Verdächtigen machten die Ermittler zunächst keine Angaben.

Kriminalpolizisten aus Berlin und Schleswig-Holstein durchsuchten am Donnerstagnachmittag eine Wohnung in Schleswig-Holstein und stellten Beweismittel sicher, wie mitgeteilt wurde. Es gehe unter anderem um die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.

Die Mails seien zum Teil mit »Nationalsozialistische Offensive« unterzeichnet gewesen. Sie gingen demnach an Behörden in Hamburg, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Brandenburg.

Jetzt sollen die beschlagnahmten Beweismittel ausgewertet werden, um den Verdacht gegen den Mann zu erhärten. Gleichzeitig werde ermittelt, ob er auch Verfasser von weiteren der insgesamt 200 Drohschreiben sei, die Gegenstand der Ermittlungen sind. Die Schreiben richteten sich auch an Politiker, Anwälte, Journalisten oder den Zentralrat der Juden.

Seit dem vergangenen Sommer wurden Drohmails verschickt. Im März wurden etwa der Hauptbahnhof Lübeck und das Finanzamt Gelsenkirchen vorsorglich geräumt. Die Hamburger Polizei sperrte kurzzeitig mehrere Straßen. Zuvor hatte es auch in Frankfurt Bombendrohungen gegen das Oberlandesgericht und die Staatsanwaltschaft gegeben. Ob alle Drohungen der vergangenen Monate mit dem aktuellen Ermittlungskomplex zusammenhängen, war zunächst unklar. Agenturen/nd

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