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Jugend fordert
Kurt Stenger über das erwachsene Anliegen der Schüler
Sie haben’s schon wieder getan: Zur besten Schulzeit stellten Sprecherinnen und Sprecher von »Fridays for Future« am Montag die konkreten Forderungen ihrer Bewegung vor. Damit widerlegten die Schüler ihre besserwisserischen Altherrenkritiker, die herumnörgeln, die jungen Leute würden ja nur naive Parolen von sich geben. Jetzt liegt ein breit abgestimmter Forderungskatalog vor, der klar macht, wohin die politische Reise gehen muss, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will.
Ganz Neues enthält das Papier von »Fridays for Future« nicht. Die Bewegung stößt vielmehr in das gleiche Horn wie viele Umweltgruppen und Klimaforscher. Das ist aber kein Manko, sondern fällt vielmehr auf die Kritiker in der Politik zurück, welche sich nach wie vor weigert, die selbstverständlichen Maßnahmen für eine echte Energiewende umzusetzen.
Ohnehin sind die Schüler ja nicht angetreten, das Rad neu zu erfinden. Sie treibt das Gefühl auf die Straße, dass die Umwelt rund um den Globus vor die Hunde geht und die Entscheidungsträger nur zuschauen, obwohl sie sich zum Handeln verpflichtet haben. Und die Sorge, in einer Welt von Klimakatstrophen leben zu müssen. Dass die meisten Wissenschaftler den Schülern recht geben, zeigt, dass es hier um ein wirklich erwachsenes Anliegen geht.
»Fridays for Future« ist keine Variante von »Jugend forscht«, diesem Technikwettbewerb ganz nach den Spielregeln der Erwachsenen. Es geht um etwas Selbstbestimmtes nach dem Motto: Jugend fordert.
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