Katz und Maus im Atomstreit

Alexander Isele über die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Er wisse, dass die Nordkoreaner verhandeln wollten, sagte Donald Trump in Washington nach zwei Raketentests Nordkoreas. »Doch denke ich nicht, dass sie bereit sind zu verhandeln«, fügte der US-Präsident hinzu. Kurz darauf teilten US-Behörden mit, dass sie erstmals einen Verstoß Nordkoreas gegen die verhängten UN-Sanktionen geahndet haben. Sie beschlagnahmten ein nordkoreanisches Frachtschiff, das Kohle im Wert von etwa zweieinhalb Millionen Euro geladen hatte.

Dass Kim Jong Un und Donald Trump sich gegenseitig schätzen, haben sie sich schon mehrfach versichert. Dass beide eine Übereinkunft wünschen, auch. Nur der Weg dahin, darüber sind sie sich uneins. Die Raketentests und Beschlagnahmung des Schiffes sind Hinweise darauf, was die Alternative wäre, sollte die jeweils andere Seite bei den Verhandlungen nicht nachgeben.

Das Katz-und-Maus-Spiel kann also noch eine ganze Weile weitergehen. Allerdings werden weder Raketentests noch die Wirtschaftssanktionen die andere Seite beeindrucken. Daran wird sich auch im US-Wahljahr 2020 nichts ändern - selbst wenn Trump mit schnellen außenpolitischen Erfolgen trumpfen möchte, falls das Kims Kalkül sein sollte. Deshalb muss jetzt weiterverhandelt werden, mit Kompromissen auf beiden Seiten.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal