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Finale in Köpenick
Im Relegationsrückspiel wollen die Fußballer von Union Berlin auf Sieg spielen, die Stuttgarter sprechen sich Mut zu.
Die Ausgangslage ist dürftig, der Druck massiv, der Optimismus nach wie vor groß: Der schwer angeschlagene VfB Stuttgart macht sich angesichts des drohenden dritten Bundesligaabstiegs vor dem Nervenspiel am Montagabend beim 1. FC Union Berlin reichlich Mut. Während der Zweitligist nach dem beachtlichen 2:2 (1:1) in Stuttgart auf die Atmosphäre an der Alten Försterei baut, um den großen Traum vom Aufstieg zu realisieren, setzen die krisengeplagten Schwaben im Relegationsrückspiel auf ihre vermeintlich größere individuelle Klasse. »Wir haben eigentlich die bessere Mannschaft«, sagte VfB-Präsident Wolfgang Dietrich. Auch Torjäger Mario Gomez zeigte sich siegessicher: »Wir werden zurückschlagen.«
Allerdings erwarte den Drittletzten der ersten Liga »ein richtiger Hexenkessel, da muss man ein dickes Fell haben«, warnte VfB-Trainer Nico Willig. »Das Stadion wird brennen«, kündigte Unions Innenverteidiger Marvin Friedrich an. 22 000 Zuschauer werden die Berliner in Köpenick leidenschaftlich unterstützen, man dürfe dennoch »nicht überdrehen«, unterstrich Trainer Urs Fischer. Auch wenn Union schon ein 0:0 oder 1:1 reichen würde, werde sein Team versuchen zu gewinnen. »Wenn du mit dem Gedanken ins Spiel gehst, 0:0 zu spielen, wird das nicht aufgehen«, sagte der Schweizer, der auf die gelbgesperrten Christopher Trimmel und Felix Kroos verzichten muss.
Die Favoritenrolle sieht Fischer nach wie vor beim VfB. Man habe im Hinspiel »gesehen, wie hoch die Qualität ist«. Nico Willig sieht den Zweitligisten inzwischen »im Vorteil. Aber wir haben ein Finale vor uns. Es wird davon abhängen, wer in dieser Drucksituation die bessere Leistung abruft«, sagte der Interimscoach.
Im Hinspiel war dem VfB, dem im Abstiegsfall neben großen finanziellen Einbußen (bis zu 40 Millionen Euro) auch ein immenser Imageschaden droht, der große Druck deutlich anzumerken. Entsprechend geht bei den Stuttgartern die Angst um. Gomez kritisierte die Stimmung. »Die gefällt mir nicht«, sagte der 33-Jährige »Mehr Mut, mehr Aggressivität«, forderte auch Willig von seinem Team, dem in dieser Saison nur ein Auswärtssieg gelang. SID/nd
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