Über eine Million Menschen bei Protesten gegen Regierung

Demonstrationen in 190 Städten gegen Kürzungen im Bildungswesen

  • Lesedauer: 2 Min.

São Paulo. Mehr als eine Million Schüler, Studenten und Lehrer sind in Brasilien gegen Kürzungen im Bildungswesen auf die Straße gegangen. Allein in São Paulo protestierten mehr als 300.000 und in Rio de Janeiro 200.000 Menschen gegen die von der Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro angekündigten Kürzungen, wie das Online-Magazin »RedeBrasilatual« am Donnerstagabend (Ortszeit) berichtete. Nach Angaben der Organisatoren fanden Proteste in 190 Städten in Brasilien statt.

Bildungsminister Abraham Weintraub kritisierte die Demonstranten. Staatliche Bildungseinrichtungen dürften keine politischen Bewegungen unterstützen, hieß es in einer Erklärung. Lehrer und Dozenten seien nicht berechtigt, während der Unterrichtszeit zu demonstrieren.

In vielen Orten entwickelten sich die Demonstrationen zu Protesten gegen den Faschisten Bolsonaro. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Guilherme Boulous sprach von einem historischen Akt und einer Lektion in Demokratie. Für den 14. Juni kündige er einen Generalstreik an.

Lesen sie auch zum Thema: Tsunami für die Bildung. Niklas Franzen über die Bildungsproteste in Brasilien

Die von der Regierung geplanten Kürzungen richten sich vor allem gegen staatlich finanzierte Universitäten und Schulen. So sollen an den Hochschulen 30 Prozent des Etats für sogenannte nichtobligatorische Ausgaben eingefroren werden. Das betrifft Forschungsprojekte, aber auch Stipendien für Doktoranden oder Löhne für Reinigungsdienste. Bislang wurde der staatliche Bildungsetat um rund 5,8 Milliarden Reais (rund 1,3 Milliarden Euro) gekürzt. epd/nd

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.