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Blutige Abschreckung
Alexander Isele über die Einwanderungspolitik der Trump-Regierung
Nun also DNA-Tests für Kinder: Das Totalversagen der US-Einwanderungsbehörde unter der Trump-Regierung erreicht nach den Enthüllungen um die Zustände in einem Aufnahmelager für minderjährige Migranten in Texas und den Bildern des ertrunken Vaters mit seiner Tochter im Grenzfluss Rio Grande den nächsten Tiefpunkt. Angeblich um sie vor Schleusern zu schützen, will die Behörde an das Erbgut von Migrantenkindern.
Mit ihrer Politik der maximalen Schikane - die Unterbringung von Kleinkindern ohne Windeln, ohne ausreichend sanitären Einrichtungen, ohne Zahnbürsten oder Seife, ohne Betten, dazu die gewaltsame Trennung von ihren Eltern - sollen weitere Migranten abgeschreckt werden. Allerdings ist die Politik der US-Regierung nicht erfolgreich. Die Gewalt und die Lebensbedingungen in vielen Staaten südlich der USA sind so brutal, dass sich allein 670 000 Menschen in diesem Jahr von allen Abschreckungsmaßnahmen nicht aufhalten ließen. Die USA wollen die schmutzige Arbeit nun externalisieren, üben Druck auf die mittelamerikanischen Staaten aus, ihre Grenzen zu schließen. Vom einstigen Einwanderungsland ist nichts mehr übrig, von der moralischen Instanz, als die sich das Land selbst sieht, schon lange nichts mehr. Ohne legale Fluchtwege sind die Behörden handlanger der Kriminellen. DNA-Tests für Kinder sind eine Ausdruck dramatisch fehlgeleiteten Politik.
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