Trumps Hetze trägt Früchte

Christian Klemm über die Bluttat im texanischen El Paso

Er nannte Migration aus Mittelamerika eine »Invasion ohne Waffen«, bezeichnete Einwanderer aus Mexiko pauschal als »Vergewaltiger« und beschimpft in schöner Regelmäßigkeit schwarze US-Amerikaner rassistisch. Eine Mitverantwortung für den Anschlag im texanischen El Paso, bei dem ein Rassist 20 Menschen mit einem Schnellfeuergewehr tötete, streitet Präsident Donald Trump trotzdem ab. Stattdessen reicht er den Schwarzen Peter an die Medien weiter. Der Mann scheint sich in seiner eigenen Realität förmlich verbarrikadiert zu haben.

Zwar gab es Bluttaten wie die an der US-Grenze zu Mexiko schon vor dem Antritt der Trump-Administration. Doch seit der skrupellose Multimillliardär sich im Oval Office breit gemacht hat, hat sich die Situation verschlimmert. Bereits im ersten Amtsjahr von Trump wurden laut FBI 7175 politische Hassverbrechen begangen - ein Anstieg von rund 17 Prozent zum Jahr davor. Vor allem Afroamerikaner und Juden waren 2017 die Opfer. Die Rechte in Gods Own Country hat durch den Republikaner, der bereits im Wahlkampf 2015/16 mit rassistischen Ausreden Schlagzeilen machte, Auftrieb bekommen. Ganz oben auf der Abschussliste stehen jetzt Migranten aus Lateinamerika. Dass Trumps Ausfälle gegen diese Einwanderergruppe damit nichts zu tun haben soll, glaubt wohl nicht mal er selbst. Doch wichtig ist, was seine Wähler ihm glauben. Und die stehen nach wie vor hinter Trump - das ändert auch der Mord an Einwanderern aus Mexiko nicht.

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