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Mit 544 PS der Zukunft entgegen

Kurt Stenger über den anhaltenden SUV-Boom in Zeiten der Klimadebatte

Dass die deutschen Autokonzerne Absatzprobleme im Inland haben, mag für viele Segmente gelten. Die Verkäufe von SUVs, also den »sportlichen Geländewagen«, nehmen stark zu - ihr Anteil an den Neuwagenverkäufen liegt inzwischen bei über einem Drittel. Während alle Welt über Elektroautos spricht, die in der Realität weiter ein Nischendasein fristen, sind eine Million der oft 2,5 Tonnen schweren Ungetüme mit mehr als 200 PS und entsprechend hohem Spritverbrauch auf dem Weg vom Eigenheim zur Kita im Einsatz. Der Staat fördert dies mit der Subventionierung von Diesel und Firmenwagen.

Die überdimensionierten Familienkutschen sind angesichts der anstehenden Verkehrswende nur noch eines: überflüssig. Ob in der Produktion oder beim Betrieb - sie verschlingen zu viele Ressourcen und verbrauchen zu viel Fläche. Ihr Zweck ist letztlich die höhere Rendite pro Stück, die sie den Autokonzernen bescheren. Aus diesem Grund sollte auch niemand auf ein Verbot hoffen. Realistischer ist da der Vorschlag des Umweltbundesamtes, ein Bonus-Malus-System für Neuwagen gemäß den CO2-Emissionen zu schaffen.

Große Lenkungswirkung wird dies freilich nicht haben. Man kann ja auch SUVs mit Batterien antreiben, wodurch ein Bonus winkt. Dem Irrsinn werden damit keine Grenzen gesetzt: Erst neulich stellte das chinesische Start-up Human Horizons seinen HiPhi 1 vor - einen Elektro-SUV mit 544 PS.

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