- Sport
- Schalke 04
Tönnies lässt Amt nur ruhen
Ehrenrat von Schalke 04: »Vorwurf des Rassismus unbegründet« / Aufsichtsratschef nimmt Arbeit in drei Monaten wieder auf
Gelsenkirchen. Trotz seiner harsch kritisierten Aussagen über Afrikaner und des daraus resultierenden Rassismus-Vorwurfs darf der Schalker Aufsichtsratschef Clemens Tönnies weitermachen. Der 63 Jahre alte Unternehmer werde sein Amt für drei Monate ruhen lassen und danach seine Tätigkeit im Aufsichtsrat wieder aufnehmen, teilte der Fußball-Bundesligist aus Gelsenkirchen am späten Dienstagabend nach einer mehrstündigen Sitzung des Ehrenrates mit. Das Gremium kam zu dem Ergebnis, »dass der gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden des S04, Clemens Tönnies, erhobene Vorwurf des Rassismus unbegründet ist«.
Lesen Sie auch zum Thema: »Nicht nur ein Rassist« von Sebastian Weiermann.
Tönnies hatte beim Tag des Handwerks in Paderborn in der Vorwoche Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. »Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren«, so Tönnies. Vorzuwerfen sei ihm daher, »gegen das in der Vereinssatzung und im Leitbild verankerte Diskriminierungsverbot verstoßen zu haben«, teilten die Schalker in der Erklärung weiter mit. Tönnies habe den Verstoß eingeräumt »und ein weiteres Mal sein Bedauern zum Ausdruck gebracht«.
Tönnies ist seit 2001 Aufsichtsratschef des FC Schalke 04 und war erst vor wenigen Wochen von den Mitgliedern wiedergewählt worden. Zahlreiche Personen aus Politik und Sport hatten Tönnies' verbalen Fehltritt als Rassismus kritisiert, andere wie Ex-Trainer Huub Stevens oder der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel dagegen nahmen Tönnies in Schutz. dpa/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.