Werbung

Nun auch offiziell

Sebastian Bähr über neue Erkenntnisse zu Hetzjagden in Chemnitz

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: 1 Min.

Im August 2018 gab es in Chemnitz Hetzjagden auf Migranten. Während der rassistischen Ausschreitungen wurden ebenso Gegendemonstranten, Journalisten und Polizisten vom rechten Mob attackiert. Dies sind Fakten, die bereits im vergangenen August dokumentiert waren. Durch Videos, Berichte von Betroffenen, anwesende Reporter. Die »neue« Erkenntnis durch das sächsische LKA: Neonazis hatten sich schon im Vorfeld für die Jagdszenen verabredet. Antifaschisten dürfte das wenig überraschen. Wenn in kürzester Zeit massiv in der Szene für Randale geworben wirbt, dürfte die Aussicht auf das »Jagen und Boxen« von »Zecken und Kanaken« einige zum Kommen motiviert haben. Dennoch gibt es damit nun auch eine institutionelle Fürsprache für einen Fakt, der immer noch von dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und dem ehemaligen Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen (CDU) bestritten wird.

Ärgerlich bleibt, dass zahlreiche Medien damals wie heute die unnützen Semantikstreitereien mitspielen. Die bewiesenen Gewaltszenen sind bei vielen immer noch lediglich Meinung, Vorwurf, Behauptung. Journalisten sollten lieber die Recherchen der Kollegen beachten. In ihrer Autoritätshörigkeit sowie dem Drängen nach vermeintlicher Objektivität und Distanz gehen sie sonst weiter rechten Ablenkungsmanövern auf den Leim.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal