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AfD hat ihre Stammwähler gefunden
Robert D. Meyer sieht die extreme Rechte als fest verankert an
Man musste schon politisch völlig unwissend sein oder ein naiver Träumer, der an Wunder in letzter Minute glaubt, um das Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen schockierend zu finden. Das Ergebnis war bis auf wenige Prozentpunkte Abweichung seit Monaten in den Umfragen absehbar und es sagt viel aus, wenn sich Vertreter der politischen Konkurrenz nun ernsthaft freuen, dass die extreme Rechte in Sachsen und Brandenburg »nur« den zweiten Platz belegte. Wer darüber in Jubel ausbricht, sucht noch immer nach Ausreden, um nicht wahrhaben zu müssen, dass die AfD in Teilen Ostdeutschlands problemlos ein Viertel (und lokal auch mehr) der Wählenden mobilisieren kann. Das war schon bei der Bundestagswahl vor zwei Jahren so und wiederholte sich bei der Europawahl vergangenen Mai.
Inzwischen verfügt die Rechtsaußenpartei über eine stabile Stammwählerschaft. Und diese wählt die AfD nicht trotz, sondern gerade weil es sich um eine Vereinigung handelt, die autoritäre, nationalistische und antiaufklärerische Positionen bedient. Auch das ist keine Überraschung, wenn man sich die Mühe macht, die Forschung endlich ernstzunehmen. Aus dem »Sachsen Monitor« geht seit Jahren hervor, dass es im Freistaat eine Zielgruppe gibt, die von einer Partei mit der passenden Programmtik nur noch abgeholt werden musste. Dem entgegenzutreten wird ein gesellschaftliches Langzeitprojekt.
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