- Kommentare
- Märkisch-Oderland
Vermeidbare Polizeigewalt
Andreas Fritsche über einen Angriff auf einen Flüchtling in Märkisch-Oderland
Die im Sozialamt in Diedersdorf gegen einen Flüchtling ausgeübte Polizeigewalt kann nicht abschließend beurteilt werden, solange die Vorgeschichte und die Hintergründe nicht geklärt sind.
Ein Tipp lässt sich aber geben: Es bringt nichts, als Flüchtling mit Polizisten Details zu diskutieren, wenn das Sozialamt auf sein Hausrecht pocht. Die Polizei setzt das stur durch. Der Flüchtling sollte ihrer Anweisung folgen und freiwillig gehen, sonst landet er nur wegen Widerstands vor Gericht und hat dort schlechte Karten. Es ist klüger, sich umgehend an eine Willkommensinitiative, den Flüchtlingsrat, eine Selbsthilfeorganisation oder an einen linken Politiker zu wenden. Diese können bei Schwierigkeiten mit einer Behörde Ratschläge geben und den Betroffenen zum Amt begleiten.
Politisch fragwürdig ist, dass der Landkreis Märkisch-Oderland die Leistungen an Asylbewerber nicht überweist. Fragwürdig ist ebenso, dass Leistungskürzungen überhaupt möglich sind, wenn es doch wie im Fall von Hartz IV auch hier nur das Existenzminimum ist, das gewährt wird. Dass Geld gestrichen wird, sollte nur möglich sein, wenn zweifelsfrei nachgewiesen ist, dass jemand mit Absicht schwarz arbeitet und so viel verdient, dass es Betrug ist, zusätzlich Stütze zu kassieren.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.