Es droht der Untergang

Andreas Fritsche über die Lage der Linkspartei in Brandenburg

Kurz vor der Brandenburger Landtagswahl am 1. September 2019 hatten LINKE und Grüne noch je drei Prozent an die SPD abgegeben. Eine nicht unbeträchtliche Zahl von Wählern stimmte taktisch für die SPD, damit diese die AfD überflügelt. Zeitgleich konnte sich in Sachsen die CDU über einen ähnlichen Effekt freuen und später die LINKE in Thüringen.

Nachdem es in Brandenburg nicht wie erwartet zu einer rot-rot-grünen Koalition gekommen ist, sondern zu einer Koalition aus SPD, CDU und Grünen, sollte man meinen, dass sich einige Wechselwähler jetzt anders entscheiden würden. So ist es aber nicht. Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag des Senders rbb ergab, sind kaum Verschiebungen gegenüber dem Wahlergebnis von vor zweieinhalb Monaten messbar. Die leichten Abweichungen sind nicht der Rede wert.

Angesichts der üblichen Fehlertoleranz bei Umfragen bedeuten zwölf Prozent für die LINKE keine echte Verbesserung gegenüber den am 1. September erzielten 10,7 Prozent. Im Gegenteil: Noch wenige Tage vor der Landtagswahl hatten verschiedene Umfragen der Linkspartei 14 bis 15 Prozent prognostiziert. Damit verglichen steht die LINKE in der Wählergunst nach wie vor schlechter da.

Die LINKE wird nicht einfach so oder gar aus Mitleid wieder mehr Zuspruch erfahren. Vor ihr liegt ein hartes Stück Arbeit. Es ist nicht gesagt, dass diese Arbeit zum Erfolg führt. Im schlimmsten Fall droht sogar der Untergang.

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