Neuanfang geht nur ohne Hartz IV

Alina Leimbach findet, die neue SPD-Spitze sollte ihre Chance zu nutzen

  • Alina Leimbach
  • Lesedauer: 1 Min.

Die SPD-Parteibasis hat den Aufbruch gewählt. Nicht anders kann man die Wahl der zuvor weniger bekannten Kandidaten für den Parteivorsitz, Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken, verstehen. Wenn die Partei es ernst meint mit einem Neuanfang, dann müssen sie auch mit einer Baustelle aufräumen: Hartz IV.

Es ist nicht Eskens und Walter-Borjans Altlast, das ist richtig. Es ist eine Altlast unter anderem von Olaf Scholz, der nun nicht zum neuen Parteivorsitzenden gewählt werden dürfte. Doch dieser Sondermüll verpestet seit Jahren die Stimmung - und die Umfrageergebnisse. Hartz IV ist zum Synonym für Sozialabbau und Angst vor dem Abstieg geworden. Letzterem stimmten in diesem Sommer immerhin 65 Prozent der Befragten einer repräsentativen MDR-Umfrage zu. Auch die Versuche der SPD, sich als Partei der Arbeit zu labeln, werden immer wieder an dem Thema scheitern. In der selben Umfrage stimmten zwei Drittel der Aussage zu, dass wegen der Arbeitsmarktreform mehr Menschen zu Niedriglöhnen arbeiten als vorher.

Dass Esken und Walter-Borjans in den letzten Jahren nicht in die höchsten Gremien der SPD eingebunden waren, ist nun ihre Chance. Sie können nun glaubwürdig diesen Giftmüll entsorgen und sagen: »Da haben wir einen Fehler gemacht.«

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal