Trennung auf Raten

Katja Herzberg hält das neue Geschacher in Sachen Brexit für unwürdig

  • Katja Herzberg
  • Lesedauer: 2 Min.

Noch drei Wochen bis zum Brexit! Also fast. Am 31. Januar soll Großbritannien zwar formal aus der Europäischen Union austreten. Am Tag darauf beginnt - sofern nun das britische Parlament (neben dem Unter- auch das Oberhaus) und anschließend die EU-Volksvertretung dem Austrittsabkommen zustimmen - eine Übergangsphase bis Ende 2020, während der das Vereinigte Königreich noch im Binnenmarkt und in der Zollunion bleibt. Der Bruch zwischen der Insel und dem europäischem Festland ist eher eine Trennung auf Raten - mit weiterhin ungewissen Folgen.

Nur eines ist sicher: Das Geschacher zwischen Premier Boris Johnson und der EU bleibt uns erhalten. Denn während Schritt eins des Austritts noch nicht einmal vollzogen ist, wird bereits laut über die Verhandlungen zu den künftigen Beziehungen und zu einem Freihandelsabkommen gestritten. Kommissionschefin Ursula von der Leyen erklärt, es sei »im Grunde unmöglich«, bis Jahresende alle Themen zu bearbeiten. EU-Chefunterhändler Michel Barnier poltert, das Scheitern einer Vereinbarung wäre für Großbritannien »schädlicher« als für die EU-27. Johnson, ohnehin nicht bekannt für Kompromissfähigkeit, sperrt sich gegen eine Verlängerung der Verhandlungszeit. Die einstigen Partner scheinen lediglich ein gemeinsames Motto zu haben: Nach dem Brexit ist vor dem Machtpoker.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal