- Wirtschaft und Umwelt
- Arbeitskampf in Krankenhäusern
Unbefristete Streiks in Ameos-Kliniken in Sachsen-Anhalt
Ärzte haben Ausstand begonnen / Ameos lehnt Verhandlungen bisher ab
Aschersleben. Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal mehrerer Ameos-Kliniken in Sachsen-Anhalt haben am Montagmorgen auf unbestimmte Zeit ihre Arbeit niedergelegt. Der Streik habe gegen 6.00 Uhr mit etlichen Teilnehmenden begonnen, sagte Andrea Huth, die die Streiks für die Ärzteschaft organisiert. Betroffen sind den Angaben nach die Kliniken in Aschersleben, Staßfurt, Schönebeck, Bernburg (alle Salzlandkreis) und Haldensleben (Börde). Die Gewerkschaften Verdi und Marburger Bund riefen an insgesamt vier Standorten zu den unbefristeten Streiks auf.
Patientinnen und Patienten müssten sich darauf einstellen, dass geplante Operationen verschoben werden, sagte der zuständige Verdi-Bereichsleiter Bernd Becker. Die Notfallversorgung soll den Angaben zufolge allerdings abgesichert werden.
Ziel des Streiks ist es, Tarifverträge und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten bei Ameos durchzusetzen. Ameos lehnt Verhandlungen bisher ab und sieht in Tariflöhnen eine Gefahr für den Fortbestand der Krankenhäuser. Der Konflikt schwelt seit Monaten. Im November hatte es bereits Warnstreiks gegeben.
Ameos steht wegen seines Umgangs mit den Beschäftigten schwer in der Kritik, auch aus der Landespolitik. Ver.di wirft dem Konzern vor, zuletzt mehrere streikende Beschäftigte unberechtigterweise fristlos entlassen zu haben und mit der Streichung von bis zu 800 Jobs zu drohen. Der Gesundheitskonzern streitet das ab und begründete die Kündigungen mit Erlösausfällen. dpa/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.