- Kommentare
- Berliner Linkspartei
Personaldebatte am Horizont
Martin Kröger über anstehende Wechsel in der Linksfraktion
Der Generationswechsel in der Berliner Linkspartei und damit auch in der Fraktion im Abgeordnetenhaus ist in vollem Gange. Gut zu erkennen an Beispielen wie Harald Wolf, der seinen Lebensmittelpunkt jüngst nach Hamburg verlagert hat und aus dem Abgeordnetenhaus ausgeschieden ist.
Der ehemalige Wirtschaftssenator zeigte am vergangenen Wochenende auf der Klausur der Linksfraktion in Potsdam mit seiner Modellrechnung zur Vergesellschaftung der Wohnungsbestände des Konzerns Deutsche Wohnen in Berlin noch einmal eindrücklich, warum er den Berliner Genossinnen und Genossen künftig schmerzlich fehlen wird. Denn mit seiner analytischen, seriösen, dabei durchaus selbstkritischen Art und trotz seines eher spröden Auftretens war er für drei Jahrzehnte einer der bekanntesten und schlauesten Köpfe der Sozialisten in der Hauptstadt.
Der personelle Umbruch ist derweil auch bereits in der Fraktion immer stärker spürbar. Bereits zu Beginn dieser Legislatur kamen viele neue, jüngere Abgeordnete dazu, auch die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind damit einhergehend häufig neu dabei - unter ihnen einige, die früher bei den Piraten oder in deren Umfeld aktiv waren.
Auch angesichts der Personaldiskussionen in der SPD und bei den Grünen fokussiert sich die mediale Aufmerksamkeit auf die Linksfraktionsspitze um Carola Bluhm und Udo Wolf. Nach eigenem Bekunden ist deren perspektivischer Rückzug nicht ausgeschlossen. »Das ist im Bereich des Möglichen - das wird zu gegebener Zeit konkretisiert«, sagt Udo Wolf. Man sei gerade in der »Selbstprüfung«. Diese Äußerungen bieten Raum für Spekulationen. Gut möglich, dass nach der Wahl andere die Fraktionsspitze übernehmen.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.