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Dr. Tedros im Krisenmodus

Die Weltgesundheitsorganisation koordiniert die Suche nach Mitteln gegen Corona

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Fast täglich meldet sich derzeit Tedros Adhanom Ghebreyesus per Videopressekonferenz zu Wort. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der oberste Kämpfer gegen die Corona-Pandemie. Am Mittwochnachmittag äußerte sich der äthiopische Immunologe, der sich selbst Dr. Tedros nennt, besorgt über die »rasche Eskalation«. Die Zahl der Todesopfer weltweit habe sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. An diesem Freitag gibt es vermutlich schon über eine Million Infizierte und 50 000 Todesopfer weltweit.

Fieberhaft wird in Laboratorien und von Pharmaunternehmen aus vielen Ländern an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus und an Medikamenten gegen die Lungenerkrankung Covid-19 gearbeitet. Aber da sich die Firmen meist in den Industrie- und größeren Schwellenländern befinden, da deren Märkte am interessantesten sind, besteht die Gefahr, dass viele Staaten leer ausgehen. Oder dass wirkungslose Medikamente mit schlimmen Nebenwirkungen als vermeintliche Heilsbringer in Verkehr gelangen. Darauf, dass es nicht so weit kommt, achtet die WHO. Die Genfer UN-Sonderorganisation versucht, die weltweiten Maßnahmen im Zuge des globalen Gesundheitsnotstandes zu koordinieren, den sie vor einigen Wochen ausgerufen hatte.

Auch der deutsche Bayer-Konzern ist aktiv. Am Donnerstag teilt die Pharmafirma mit, Produktionsmöglichkeiten für ihr altes Malariamedikament Resochin in Europa zu schaffen. Bisher wird es nur in Pakistan hergestellt. Erste Tests hätten ergeben, dass es die Vermehrung des neuartigen Coronavirus hemmen könnte. So etwas reicht natürlich nicht aus - trotz der gebotenen Eile braucht es aussagekräftige klinische Studien, die nun unter anderem von der WHO gestartet werden. Vor Dr. Tedros liegt noch viel Arbeit. kst Seite 3

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