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- Alleinerziehende in der Coronakrise
Vor allem Frauen betroffen
Lisa Ecke über die fehlende Notbetreuung für Kinder von Alleinerziehenden
Etwa ein Viertel der erwerbstätigen Alleinerziehenden arbeitet in Deutschland in als systemrelevant eingestuften Berufen. Zwar erhalten diese während der Coronakrise für ihre Kinder eine Notbetreuung, das reicht aber längst nicht aus.
Alle Alleinerziehenden sollten für ihre Kinder einen kostenfreien Notbetreuungsplatz erhalten. Die Doppelbelastung von Arbeit und Kinderbetreuung führt besonders bei ihnen zu einer extremen Beanspruchung. Dazu kommen finanzielle Einbußen, die durch die fehlende Betreuung entstehen. In einigen Bundesländern soll die Notbetreuung jetzt, viel zu spät und erst einen Monat nach den Corona-Beschränkungen, auf alle Alleinerziehenden ausgeweitet werden, in anderen, wie etwa in Mecklenburg-Vorpommern, wiederum nicht.
Darunter leiden vor allem Frauen. Laut dem Statistischen Bundesamt sind von den insgesamt rund 1,79 Millionen Alleinerziehenden über 84 Prozent Mütter. Wie in vielen Bereichen zeigt sich während der Coronakrise, dass Menschen, die bereits vor der Pandemie besonders benachteiligt waren, auch während der Krise keine Unterstützung erhalten. Der bundesweite Ausbau der Notbetreuung für Alleinerziehende ist längst überfällig.
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