Ein letzter Appell

Dynamo Dresdens Fußballer spielen im Abstiegskampf um das Schicksal des Vereins

  • Jens Maßlich, Hannover
  • Lesedauer: 2 Min.

Null Punkte aus zwei Spielen: Dynamo Dresdens Chancen auf den Klassenverbleib in der 2. Bundesliga sind nach der 0:3-Pleite am Mittwochabend bei Hannover 96 weiter gesunken. Sechs Zähler Rückstand hat das Schlusslicht auf den Relegationsrang, der aktuell vom Karlsruher SC gehalten wird. Nur vier Zähler entfernt ist der kommende Gegner Wehen Wiesbaden. Daher müssen Dresdens Fußballer an diesem Sonnabend im Abstiegskrimi beim Vorletzten unbedingt punkten. »Wir wissen, dass es ein wichtiges Spiel ist. Ob es ein Endspiel ist, werden wir hinterher wissen. Wichtig ist, dass wir in die Verfassung kommen«, erklärte Dynamos Cheftrainer Markus Kauczinski.

Viel Zeit hat der 50-jährige Coach nicht. Sieben Spiele bleiben noch, um den dritten Zweitligaabstieg der Vereinsgeschichte zu verhindern. »Wir wissen, dass wir punkten müssen, um da unten rauszukommen. Wir sind nicht meilenweit weg, aber auch nicht ganz nah dran«, erklärte Kauczinski nach der 15. Saisonniederlage.

Erneut wurde Dynamo aufgezeigt, wie sehr das Team nach der verlängerten Coronapause und nur einer Woche Mannschaftstraining den Ansprüchen im Unterhaus hinterherläuft. Das erkannte auch der scheidende Sportchef Ralf Minge. Daher forderte der 59-Jährige für die letzten sieben Spiele »Energie, die in unserer Situation notwendig ist. Das steht über allem, da braucht man nicht über taktische Feinheiten oder B-Noten reden. Die Basics und Mentalität sind gefragt.«

Es fehlt allerdings in vielen Bereichen. Auch bis zum nächsten Spiel ist kaum Training möglich. »Jeder Spieltag, jede Erholungsphase hilft uns. Wir hoffen, dass wir am Samstag mit dem, was wir bisher gemacht haben, eine Mannschaft auf den Platz bekommen, mit der man Wehen Wiesbaden gefährlich werden und sie auch schlagen kann«, meinte Kauczinski.

Minge versucht es in seinen letzten Amtstagen mit einem Appell: Es gehe um das Schicksal des Vereins Dynamo Dresden. »Das sind Zigtausende Fans, Mitglieder, Sponsoren und Partner. Diejenigen, die ihr letztes Hemd geben, leiden. Wir müssen uns das vor Augen halten und alles geben. Wenn es dann am Ende nicht reicht, sollten wir uns zumindest nicht den Vorwurf gefallen lassen müssen, nicht alles gegeben zu haben«, forderte Minge.

Fehlen wird dabei Dzenis Burnic. Die Leihgabe von Borussia Dortmund ist der siebte Name auf Dynamos langer Verletztenliste. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler hat sich die Bänder im Sprunggelenk gerissen und fällt bis zum Saisonende aus. dpa/nd

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