Antidiskriminierungsstelle zählt mehr Fälle von Rassismus

Insgesamt 1.176 Menschen haben sich im vergangenen Jahr an die Beratung gewandt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes werden einem Bericht zufolge immer mehr Fälle von rassistischer Diskriminierung gemeldet. Insgesamt 1.176 Mal hätten sich im vergangenen Jahr Menschen an die Beratung gewandt, weil sie sich im Arbeitsleben oder bei Alltagsgeschäften rassistisch diskriminiert gefühlt hätten, berichtete das »RedaktionsNetzwerk Deutschland« (Dienstag) unter Berufung auf den Jahresbericht 2019 der Antidiskriminierungsstelle. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr betrage zehn Prozent.

Die Beratungsanfragen zu rassistischer Diskriminierung nähmen überproportional zu, sagte der kommissarische Leiter der Antidiskriminierungsstelle, Bernhard Franke, den Zeitungen. Sie hätten sich seit 2015 mehr als verdoppelt. Er sprach sich für ein eigenes Klagerecht für die Antidiskriminierungsstelle und für Verbände aus sowie für eigene Antidiskriminierungsstellen der Länder.

Insgesamt hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes im vergangenen Jahr in 3.580 Fällen rechtliche Auskunft erteilt, Stellungnahmen eingeholt oder gütliche Einigungen vermittelt, wie es in dem Jahresbericht heißt, der am Dienstag veröffentlicht werden soll. Die Gesamtzahl der Beratungsfragen sei damit im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent angestiegen. Fälle von Rassismus machten ein Drittel aller Anfragen bei der unabhängigen Antidiskriminierungsstelle aus. Zu Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts gingen den Angaben zufolge 29 Prozent der Beschwerden ein. epd/nd

Audioreportage von USA-Korrespondent Max Böhnel zu den Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus
#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal